Jojobaöl wird aus den Nüssen des Simmondsia-chinensis-Strauches gewonnen und ist eigentlich kein Öl, sondern ein Wachs. Im Gegensatz zu anderen Ölen, ist Jojobaöl unserem hauteigenen Sebum sehr ähnlich, was es zu einem idealen Hautpflegemittel macht. Es ist sehr vitaminreich, es zieht fast rückstandslos in die Haut ein, fettet nicht, regt die Wundheilung an und weist einen Lichtschutzfaktor von 4 auf. Es enthält einen geringen Anteil an Triglyceriden und reagiert kaum auf Sauerstoff oder andere Umwelteinflüsse, wodurch es viele Jahre haltbar ist. Jojobaöl ist gelblich und hat einen nussig-würzigen Geruch. Beheimatet ist die Pflanze in der Soronawüste zwischen Arizona und Mexiko.
Jojobaöl spendet langanhaltende Feuchtigkeit, ohne die Hautporen zu verstopfen. Seine langkettigen Fettsäuren, sogenannte Wachsester, ähneln dem natürlichen Talg (Sebum) der Haut. Deshalb verstärken sie die Schutzschicht, die der Hauttalg bildet. Fettspaltende Enzyme zersetzen es nur langsam. Deshalb hält Jojobaöl die Haut lange geschmeidig. Dank der Wachsester hinterlässt Jojobaöl keinen fettigen Film auf der Haut. Die Fettsäuren können in tiefer liegende Hautschichten eindringen und das im Öl enthaltene Vitamin A und E sowie Mineralstoffe dorthin transportieren.
Vitamin A fördert die Entwicklung von Zellen und den Stoffwechsel in der Haut. Vitamin E hilft, Kollagen zu bilden, Strukturproteine für das Bindegewebe. Das strafft die Haut und lindert Narben. Außerdem vernichtet Vitamin E freie Radikale, die Zellschäden verursachen. Deine Haut nimmt Jojobaöl besonders gut auf, wenn Du es auf die feuchte Haut nach dem Duschen aufträgst. Du kannst es einfach mit den Fingern verstreichen und anschließend leicht einmassieren. Besonders gut verteilt sich das Öl, wenn Du es aufsprühst. Jojobaöl braucht ungefähr 20 Minuten, bis es komplett in die Haut eingezogen ist. Anschließend kannst Du im Gesicht reguläre Tagescreme oder Deine übliche Nachtpflege anwenden.
Bei Akne hilft Jojobaöl dabei, das natürliche Gleichgewicht der Haut wieder herzustellen. Reinigungsmittel, Peelings und Akne-Cremes gegen Hautunreinheiten strapazieren und trocknen die Haut aus. Darauf reagiert sie mit erhöhter Talgproduktion. Dies führt dazu, dass noch mehr Talgdrüsen verstopfen – ein Teufelskreis. Jojobaöl ist die ideale Hautpflege bei Akne, weil es dem natürlichen Talg der Haut ähnelt. Im Gegensatz zu Ölen auf Glycerinbasis, bildet Jojobaöl keinen fettigen Film. Experten bezeichnen es als nicht-komedogen. Das bedeutet, es führt nicht zur Bildung von Mitessern (Komedonen).
Die Wachsester dringen tief in die Haut ein. Dort fördern Vitamin A und E die Erneuerung der Haut, indem sie die Kollagenbildung und den Stoffwechsel ankurbeln. Dies unterstützt die Wundheilung und wirkt Entzündungen, verursacht durch Propionibacterium acnes, und Narbenbildung entgegen. Gleichzeitig stärkt Jojobaöl die natürliche Schutzschicht der Haut. Seine pflegenden Inhaltsstoffe unterstützen die Selbstheilungskräfte. Bei regelmäßiger Anwendung wirkt es ausgleichend auf die Funktion der Talgdrüsen. Bei Akne kannst Du Jojobaöl zweimal täglich nach der Reinigung leicht in die noch feuchte Haut einmassieren. Teebaumöl vervielfältigt die antibakterielle Wirkung des Jojobaöls und wirkt so Entzündungen besonders effektiv entgegen. Das richtige Mischungsverhältnis bei Aknehaut beträgt 5 Tropfen Teebaumöl auf 50 ml Jojobaöl. Teste vorher jedoch, ob Du allergisch auf Teebaumöl reagierst.
Jojobaöl stärkt die natürliche Schutzbarriere der Haut und wirkt so vorbeugend gegen Hautpilz. Keime, darunter Hautpilze, befinden sich überall in der Umwelt. Eine Pilzinfektion kann sich jedoch nur ausbreiten, wenn kleine Risse Eintrittspforten bieten oder der Schutzmantel der Haut geschädigt ist. Dieser Schutzmantel besteht aus einem sogenannten Hypolipidfilm mit leicht saurem Milieu, der aus unserem Hauttalg (Sebum) gebildet wird. Die Wachsester von Jojobaöl sind in ihrer chemischen Struktur dem Sebum sehr ähnlich, können aber von Hefepilzen nicht verdaut werden.
Ihre pflegenden Wirkstoffe Vitamin A und E dringen in tiefere Hautschichten vor. Dort helfen sie der Zellerneuerung und Kollagenbildung. Jojobaöl beugt Pilzinfektionen vor, indem es die Haut geschmeidig hält und beispielsweise die Hornhaut der Füße vor Rissen schützt. Bei bestehenden Pilzerkrankungen unterstützt Jojobaöl die Heilung besonders gut, wenn Du es mit ätherischen Ölen und/oder Schwarzkümmelöl mischst. Zahlreiche ätherische Öle machen Pilzen den Garaus. Eines der stärksten Antipilzmittel ist Teebaumöl. Aber auch Schwarzkümmelöl vernichtet Hautpilze. Palmarosa, Manuka, Lorbeer, Lavendel und Rosengeranie haben ebenfalls antimykotische Wirkung. Für die Behandlung von Hautpilz vermischst Du 50 ml Jojobaöl mit 20 bis 25 Tropfen ätherischer Öle. Experimentiere, welche Duftmischung Dir am besten gefällt.
Die Wachsester von Jojobaöl dringen in das Haar ein und reparieren so brüchige Haare und Haarspliss. Außerdem durchfeuchten die Wachsester des Öls die Haarwurzeln. Eine Massage der Kopfhaut mit Jojobaöl bewirkt, dass die Vitamine A und E ihre pflegenden Eigenschaften in den Haarfollikeln und der gesamten Kopfhaut entfalten können. So fördert Jojobaöl das Wachstum von gesunden, glänzenden Haaren. Du kannst Jojobaöl einfach nach dem Waschen in die feuchten Haare und die Kopfhaut einmassieren. Nach 30 Minuten wäschst Du das Öl mit Shampoo wieder aus.
Für eine pflegende, natürliche Haarmaske verrührst Du drei Esslöffel Jojobaöl mit einem Teelöffel Honig und einem Eigelb. Trage diese Mischung Strähne für Strähne auf das Haar auf und massiere die Kopfhaut sorgfältig. Umwickle das Haar anschließend mit Frischhaltefolie und einem Handtuch. Wasche nach einer halben Stunde die Haarkur mit Shampoo aus. Für ein natürliches Glanzspray kombiniere zwei Esslöffel frischen Zitronensaft mit einem Teelöffel Jojobaöl. Sprühe diese pflegende Mischung für natürlichen Haarglanz aus 20 cm Entfernung auf die Haarenden. Auswaschen ist dabei nicht nötig.
Bei der Psoriasis, der Schuppenflechte, pflegt Jojobaöl die schuppige Haut und beugt zwischen Krankheitsschüben neuen Ausbrüchen vor. Die Schuppenflechte belastet Betroffene stark, weil entzündete, rote Stellen mit silbrigen Schuppen stark jucken können. Diese Hautkrankheit ist nicht heilbar. Fachleute sind sich aber einig, dass eine Feuchtigkeit spendende Basispflege der Haut Symptome lindert, die Ausbrüche verkürzt und die Zahl der Schübe verringert. Jojobaöl ist die ideale Pflege für Haut mit Schuppenflechte. Aus unbekannten Gründen erneuert sich die Oberhaut bei dieser Krankheit in drei bis vier Tagen statt in den üblichen vier Wochen.
Jojobaöl reizt die Haut nicht und hält sie geschmeidig. Die Wachsester stärken den Schutzmantel auf der Haut, dringen aber gleichzeitig tief ein. Als eines der wenigen Öle gelingt es Jojobaöl, Vitamine und Mineralstoffe in tiefer liegende Hautschichten zu transportieren. Der entzündungshemmende Effekt von Jojobaöl ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Bei Schuppenflechte empfehlen wir, ein pflegendes Duschgel mit Jojobaöl selbst herzustellen. Dafür mische 100 ml neutrale Seifengrundlage aus dem Reformhaus mit einem Esslöffel Jojobaöl und bis zu 10 Tropfen ätherischem Öl Deiner Wahl. Für die Hautpflege kannst Du die feuchte Haut zweimal täglich mit Jojobaöl massieren.
Für Massagen eignet sich Jojobaöl aufgrund eines mittleren Spreitverhaltens. Das bedeutet, es verteilt sich gut, aber nicht besonders schnell. Mit einer Jodzahl von 80 bis 88 gilt Jojobaöl als sogenanntes nicht trocknendes Öl. Das heißt, es bildet für einige Minuten einen Film auf der Haut. Das sind gute Voraussetzungen für ein Massageöl. Allerdings sind die haptischen Eigenschaften von Jojobaöl nicht ideal. Es fühlt sich nicht besonders glatt an. Deshalb empfiehlt es sich, Jojobaöl für Massagen zu gleichen Teilen mit einem stark gleitenden Öl zu vermischen, zum Beispiel Avocadoöl oder Kakaobutter.
Auch Leinöl eignet sich gut zum Kombinieren, weil Jojobaöl keine Linol- und Linolensäuren enthält. Linolsäure ist Bestandteil der Ceramide, Fette, die am Aufbau der obersten Hautschicht beteiligt sind. Bei Hautunreinheiten empfiehlt es sich nicht, Jojobaöl zu vermischen. Der Grund: Das Propionibacterium acnes kann Jojobaöl nicht in seinen Stoffwechsel aufnehmen. Deshalb wirken Massagen mit Jojobaöl gut gegen Akne im Gesicht und an sensiblen Körperteilen. Für die Massage der Kopfhaut verwende Jojobaöl ebenfalls am besten pur. Es fettet nicht so stark wie andere Öle und dringt sowohl in die Haare als auch in die Haarwurzeln ein.
Jojobaöl eignet sich hervorragend zum Mischen von selbstgemachten Kosmetika, weil es bis zu 25 Jahre lang haltbar ist. Die Wachsester sind außerordentlich stabil und können die Lebensdauer anderer Inhaltsstoffe verlängern. So hält sich beispielsweise pures Hanföl nur sechs Monate lang. Wenn Du es mit Jojobaöl mischst, erhöhst Du die Haltbarkeit auf zwei bis drei Jahre. Jojobaöl hat emulgierende Eigenschaften. Das bedeutet, es verringert die Oberflächenspannung zwischen Molekülen verschiedener Arten, zum Beispiel Wasser und Fett. Auf diese Weise können sich Substanzen miteinander verbinden, die sich normalerweise nicht vermischen würden.
In Kosmetikprodukten wird Jojobaöl deshalb häufig als Co-Emulgator eingesetzt. Das heißt, es stabilisiert Cremes gemeinsam mit einem Emulgator. Jojobaöl hat nur einen sehr leichten Eigengeruch, der an Seife erinnert. Deshalb kannst Du es als Basisöl für Mischungen ätherischer Öle nutzen. Für Pflegeprodukte verwende ein bis zwei Tropfen ätherische Öle für 10 ml Jojobaöl. Für Parfümöle kannst Du die Menge der ätherischen Öle pro 10 ml Jojobaöl auf bis zu 40 Tropfen erhöhen. Um Jojobaöl mit alkoholischen Extrakten zu vermengen, brauchst Du jedoch einen Emulgator. Bei Rezepten für DIY-Kosmetika kannst Du in der Regel die Menge für Emulgatoren verringern, weil Jojobaöl selbst emulgierend wirkt.
Seine besonderen Eigenschaften verdankt Jojobaöl dem Umstand, dass die Pflanze im rauen Wüstenklima überleben kann. Die Wachsester des Jojobaöls sind ein natürlicher Schutz gegen zahlreiche Bakterienarten. Im Gegensatz zu anderen Ölen enthält Jojobaöl keine Triglyceride und kein Cholesterin. Deshalb kann es von zahlreichen Mikroben nicht in den Stoffwechsel eingebaut werden. Wissenschaftler vermuten deshalb, dass Jojobaöl Bakterien die Lebensgrundlage entzieht. Wie genau Jojobaöl gegen Bakterien wirkt, ist allerdings bisher nicht bekannt. Dass Jojobaöl eine starke antibakterielle Wirkung aufweist, belegen dagegen mehrere Studien.
Jojobaöl kann Bacillus subtilis, Bacillus cereus, Clostridium perfringens, Proteus vulgaris und mirabilis, Salmonella typhimurium und verschiedene Pseudomonas-Arten bekämpfen. Von großer Bedeutung ist, dass Jojobaöl auch gegen Stapylococcus aureus und Escherichia coli wirkt. Diese Bakterienarten sind dafür bekannt, Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln. Jojobaöl eignet sich hervorragend als Trägeröl für ätherische Öle, zum Beispiel Teebaumöl. Es pflegt die Haut und verstärkt zusätzlich die antibakterielle Wirkung der ätherischen Öle.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkung von Jojobaöl bei Pilzinfektionen sind widersprüchlich. Eine Studie aus dem Jahr 2007 bestätigt, dass zwei isolierte Glucoside von Samen der Jojobapflanze, Simmondsin und Simmondsin-2'-ferulat, gegen verschiedene Pilze wirken. Werden diese Wirkstoffe von Enzymen gespalten, entsteht giftige Blausäure, die Pilze vernichtet. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2012, die mit Extrakten der Jojobapflanze und –samen durchgeführt wurde, bestätigt die antifungale Auswirkung ebenfalls.
Jedoch zeigte sich bei einer 2019 veröffentlichten Studie, dass verdünntes Jojobaöl Pilze nicht vernichten kann. Dieses Ergebnis stimmt mit einer Studie aus dem Jahr 2004 überein, in der Jojobaöl als Mittel gegen Pilzinfektionen ebenfalls nicht wirkte. Nicht zu übersehen ist jedoch die Tatsache, dass Hautpflege mit Jojobaöl Pilzinfektionen vorbeugen kann. Es stärkt die natürliche Schutzbarriere der Haut und erschwert es Pilzsporen auf diese Weise, in die Haut einzudringen.
Jojobaöl fördert die Heilung von Wunden durch verschiedene Mechanismen. Unter anderem fördert es die Aktivität von Keratinozyten und Fibroblasten. Keratinozyten sind die Zellen, die in der Oberhaut dominieren. Fibroblasten sind Zellen des Bindegewebes, die bei dem Aufbau der Zwischenzellsubstanz eine wichtige Rolle spielen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 zeigte, dass Jojobaöl seine positive Wirkung mithilfe von Kalziumionen erzielt.
Auf diese Weise stimuliert Jojobaöl auch die Bildung von Kollagen, Strukturproteine des Bindesgewebes. Gleichzeitig führt eine Behandlung von Wunden mit Jojobaöl dazu, dass sich weniger Schorf bildet. Allerdings wurde diese Eigenschaft bisher erst in Tierversuchen bestätigt. Wirksam ist Jojobaöl bei der Wundheilung auch durch den Umstand, dass es die natürliche Schutzschicht der Haut repariert. Da die chemische Zusammensetzung von Jojobaöl dem natürlichen Hauttalg stark ähnelt, dringt es tief in die Haut ein. Deshalb eignet sich das Öl auch dafür, heilende Substanzen in die Haut zu transportieren, zum Beispiel ätherische Öle.
Jojobaöl weist einen Lichtschutzfaktor von 3 bis 4 auf. Dieser ist zwar nicht sehr hoch, reicht aber für kurze Sonnenbäder aus. Jojobaöl kann daher nicht mit Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor konkurrieren. Dafür hat Jojobaöl den Vorteil, dass es nicht in den Hormonhaushalt eingreift – wie das bei einigen Lichtschutzfaktoren in normalen Sonnenschutzcremes der Fall ist. Deshalb bezeichnet man diese Wirkstoffe als endokrine Disruptoren.
Bereits 2008 wurde eine Studie veröffentlicht, die Jojobaöl als Basis einer Sonnenschutzcreme untersucht. Vorgeschlagen wurde, den UV-Schutz durch die Beigabe von Vitamin E zu erhöhen. Jojobaöl eignet sich als hautfreundliches Pflegemittel, das die Haut zudem leicht vor der Sonne schützt. Ein Hut oder Kleidung kann diesen schwachen Sonnenschutz bei längerer Aufenthaltsdauer unter der Sonne ergänzen. Wer aber stundenlang in der Sonne baden möchte, braucht nach wie vor eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor.
Jojobaöl fördert die Produktion von Kollagen in der Haut und beugt deshalb Faltenbildung vor. Dieses Strukturprotein wirkt wie ein Gerüst für die Haut, das ihr Spannkraft verleiht. Ab dem 30. Lebensjahr verringert sich die Kollagenproduktion im Körper. Die Struktur der Haut wird schlaffer. Falten entstehen. Eine Studie hat jedoch gezeigt, dass Jojobaöl über Kalzium-Ionen-Kanäle Fibroblasten dazu bewegt, mehr Kollagen zu produzieren.
Da die Zusammensetzung von Jojobaöl dem natürlichen Hauttalg sehr ähnelt, kann es außerdem tief in die Haut eindringen und dort Feuchtigkeit spenden. Das ist vor allem für reife Haut wichtig, die weniger Feuchtigkeit binden kann als junge Haut. Jojobaöl dringt zusätzlich in die Haarfollikel ein und verteilt sich durch die Haarwurzel in tiefe Hautschichten. Diese Diffusion erzeugt einen osmotischen Druck, der zu einer Durchfeuchtung aller Hautschichten führt. Durch die verstärkte Aufnahme von Feuchtigkeit wird die Haut praller und glatter.
Die meisten Jojobaöle sind frei von Schadstoffen und kaltgepresst. Das liegt mitunter daran, dass die Jojobanüsse kaum Schädlinge anziehen und das Öl relativ leicht aus den Nüssen zu extrahieren ist. Natürlich ist auch unser Jojobaöl frei von unerwünschten Zusatzstoffen, kalt gepresst und bis auf eine leichte "Filterung" unbehandelt. Die Qualitätsunterschiede bei Jojobaöl sind vielmehr von Anbau, Klima und Bodenbeschaffenheit abhängig.
Tatsächlich finden sich im Süden Israels genau die richtigen Umstände, um den Jojobastrauch gedeihen zu lassen. Fortschrittliche Bewässerungssysteme, der nährstoffreiche Boden und am allerwichtigsten, die 150 nahezu garantierten Sonnentage im Jahr, geben unserem Jojobaöl seine einzigartige chemische Zusammensetzung.
Der wissenschaftliche Name der Jojobapflanze, Simmondsia chinensis, geht auf einen Irrtum zurück. Der deutsche Botaniker Heinrich Friedrich Link nannte die Pflanze 1822 Buxus chinensis, wobei Buxus für Buchsbaumgewächse steht. Er hatte die Probe aus Amerika mit Pflanzen aus China verwechselt.
Der britische Forscher Thomas Nuttal nannte die Pflanze 1844 jedoch Simmondsia, eine monotypische Pflanzengattung. Das bedeutet, die Familie der Simmondsiaceae enthält nur eine Gattung, Simmondsia chinensis, die zur Ordnung Nelkenartige gehört.
Die Papago-Indianer, auch Tohono O’Odham genannt, prägten dagegen den Namen Jojoba. Sie lebten in der Sonora-Wüste in Arizona und Mexiko. Dort ist der robuste Strauch heimisch, den sie ho-ho-wi nannten. Die Indianer nutzten eine Paste aus Jojobasamen für Haut- und Haarpflege und für Wundheilung. Außerdem trockneten sie die Samen für Notzeiten.
Spanische Missionare verballhornten den indianischen Namen im 18. Jahrhundert zu ho-ho-ba, aus dem Jojoba wurde. Der Jesuit Francisco Javier Clavijero erwähnte die Pflanze zum ersten Mal 1789 in einem Buch und machte so den Namen bekannt.
1933 erkannten Wissenschaftler, dass Jojobaöl dem Walratöl von Pottwalen sehr ähnelt. Bereits 1943 versuchte man deshalb, den Strauch in den USA anzubauen. Etablieren konnte sich der kommerzielle Anbau jedoch erst in den siebziger Jahren nach dem Verbot des Walfangs.
Heute wird der Strauch in den USA, Israel, Jordanien und Ägypten sowie in Argentinien, Mexiko, Peru und Australien angebaut. Die robuste Pflanze kann bis zu 200 Jahre alt werden und fühlt sich überall wohl, wo es heiß und sandig ist. Ihre Pfahlwurzel stößt bis zu 10 Meter tief in den Erdboden vor.
Für die äußere Anwendung ist Jojobaöl absolut unbedenklich. Anders ist es mit der inneren Einnahme. Der Grund dafür ist Simmondsin, ein cyanogenes Glycosid, das im Jojobaöl enthalten ist.
Wird das Jojobaöl von Enzymen aufgespalten, setzt es Blausäure frei. Ein Tierversuch hatte 1992 gezeigt, dass Simmondsin bei Ratten zu Gewichtsverlust führt. Deswegen wurden Jojobasamen eine Zeit lang als Schlankmacher beworben. Allerdings hemmt Simmondsin bereits in kleinen Mengen die Blutbildung.
Bei dem Tierversuch zeigte sich, dass sich Simmondsin in den Darmzellen ansammelte und dort Zellen zerstörte. Deshalb warnte das Bundesamt für Risikobewertung 2007 davor, Jojobasamen und Jojobaöl zu verzehren. Bisher liegen keine Berichte vor, dass der Verzehr dieser Schlankmacher zu Vergiftungen führte. Allerdings gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse über die Wirkung von Simmondsin auf den Menschen. Deshalb empfiehlt es sich, auf die Einnahme von Jojobasamen und Jojobaöl zu verzichten.